Was darf's sein?
Mit 14 Jahren habe ich zum ersten Mal gekellnert. In der Disco unseres Jugendheims. Nix dolles, aber ich kam in Kontakt mit einem Arbeitsfeld, das mich viele Jahre begleitet hat. Mir war damals noch nicht bewusst, warum ich mich dabei so in meinem Element fühlte: das schnelle Wahrnehmen von Anforderungen, die vielen Abläufe, die abgestimmt werden mussten, der Kontakt zu Menschen UND die Möglichkeit des stillen Beobachtens. Ich hab’s geliebt.
Alkohol trank ich damals nicht. Auch lange Zeit später noch nicht. Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter trank auch regelmäßig, war aber nie so sturzbetrunken wie mein Vater es viel zu oft war. Ein Grund für die Scheidung meiner Eltern, als ich 6 Jahre alt war. Damals war ich noch Beobachterin – lange bevor ich selbst Teil des Kreislaufs wurde.
Ich mag nicht mehr
Alkohol war mir nicht geheuer. Zu oft hatte ich Menschen unter Alkohol erlebt. Zu oft den Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Effekt bei meinem Vater erfahren. Abends noch uneinsichtig und herrisch, morgens verkatert und reumütig. Das wollte ich nicht in meinem Leben haben. Und Party machen konnte ich auch gut ohne Drogen.
Erst mit 221/22 begann ich langsam Alkohol zu trinken. Andere Drogen ließ ich völlig links liegen, hatte ich überhaupt keine Meinung zu. Doch immer noch trank ich selten bis nie. Das änderte sich auch nicht, als ich mit 27 Jahren Mutter wurde. Auch da alles gemäßigt. Und das trotz jahrelangen Arbeiten in einem Weinhof. Zwar genoß ich inzwischen bestimmte Arten, wie z. B. guten Weiß- und Rotwein, doch alles mit höherer Prozentzahl reizte mich null.

